Themenfeld:
Versorgungsmodelle in strukturschwachen oder ländlichen Gebieten
Bundesland:
Brandenburg
Projektlaufzeit:
2017-2021
Projektbeschreibung:
Steigende Sterbe- und sinkende Geburtenraten sowie eine alternde Gesellschaft sind Schlagwörter des demografischen Wandels in Deutschland. Besonders der ländliche Raum verzeichnet immer weniger junge und immer mehr ältere Menschen, eine Entwicklung, die sich auch im medizinischen Versorgungsangebot durch eine Zunahme an chronischen Krankheiten und/oder Mehrfacherkrankungen widerspiegelt. Da auch für den Mittelbereich Templin eine starke Veränderung der Bevölkerungsstruktur prognostiziert wird, ist es notwendig, neue und bedarfsgerechte Versorgungsstrukturen zu entwickeln und zu implementieren.
In dem Projekt „IGiB-StimMT“ werden daher stationäre und ambulante Versorgungskapazitäten angepasst und entsprechende fach- und sektorenübergreifende Strukturen im Mittelbereich Templin eingeführt. Kernstück ist dabei ein ambulant-stationäres Zentrum, in dem ärztliches und regionales Fachpersonal sektorenübergreifend gebündelt wird. Dies soll insbesondere zur Stärkung der Akut- und Notfallversorgung dienen. Die fach- und einrichtungsübergreifende Verzahnung des Zentrums wird durch ein Koordinierungs- und Beratungszentrum unterstützt, das sich um das Fall- und Entlassmanagement kümmert. Zugleich werden Patienten individuell beraten und ihnen wird in bürokratischen Angelegenheiten zur Seite gestanden. Über ein Ärztenetz werden die Versorgungsangebote der niedergelassenen Ärzte vor Ort integriert. Weiterer Bestandteil des Projektes ist die Entwicklung und Implementierung von Behandlungspfaden für ausgewählte chronische Erkrankungen. Für einen schnelleren und effizienteren Austausch von Informationen über mehrere Fachdisziplinen und Einrichtungen hinweg, wird außerdem eine IT-Plattform aufgebaut.
Die Evaluation des Projektes wird unter Berücksichtigung der Vielschichtigkeit auf mehreren Ebenen durchgeführt. Auf Grundlage eines mixed-methods-Ansatzes erfolgt die Evaluation auf zwei Ebenen. Zum einen wird eine Struktur- und Prozessanalyse durchgeführt, zum anderen erfolgt eine gesundheitsökonomische Evaluation des Projektes. Ferner findet eine Begleitforschung auf Basis qualitativer wissenschaftlicher Methoden statt. Auf diese Weise soll herausgefunden werden, ob die komplexe Intervention die Versorgungsstrukturen und –prozesse im Mittelbereich Templin bedarfsorientiert an bestehende Herausforderungen anpassen kann.
Gefördert wird das Projekt für insgesamt vier Jahre mit ca. 14,5 Millionen Euro.
Konsortialführer: IGiB – StimMT GmbH
Weitere Konsortialpartner:
KV Brandenburg, AOK Nordost, BARMER, Sana Kliniken Berlin Brandenburg GmbH, KV Consult- und Managementgesellschaft mbH (KV COMM), AGENON GmbH
Ansprechpartner im inav:
Dr. rer. pol. Linda Kerkemeyer
Weitere Informationen unter:
Gemeinsamer Bundesausschuss
Ärztebatt