Vertrauenscoach
Vulnerable Gruppen haben oft einen erhöhten gesundheitlichen Präventionsbedarf, jedoch nehmen sie deutlich seltener Angebote der Prävention und Gesundheitsförderung in Anspruch. Um vulnerable Gruppen zu erreichen, empfiehlt das GKV-Bündnis für Gesundheit, Interventionen auf kommunaler Ebene zu implementieren. Das Projekt „Vertrauenscoach“ richtet sich an vulnerable Personengruppen und wird auf kommunaler Ebene in Rheinland-Pfalz durchgeführt. Das Ziel des Projekts ist es, die Handlungskompetenzen und die Eigenverantwortung dieser Personengruppen zu fördern und sie zu einem gesundheitsbewussten Verhalten zu bewegen. Zu der Zielgruppe des Projekts gehören ältere Menschen, Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationshintergrund, Alleinerziehende sowie Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten und/oder psychisch belasteten Familien. Im Rahmen dieses Projekts werden die genannten Personengruppen von ausgebildeten Vertrauenscoaches (VC) für die Thematik Gesundheit und Bewegung sensibilisiert sowie motiviert, an gesundheitsfördernden und primärpräventiven Maßnahmen teilzunehmen, insbesondere im Bereich der Bewegung. Dabei können die VC in der Kommune, bei Wohlfahrtsverbänden, Vereinen, Volkshochschulen, Sozialversicherungsträgern, Religionsgemeinschaften etc. angesiedelt sein.
Die Evaluation des Projektes wird durch das GKV-Bündnis für Gesundheit gefördert – einer gemeinsamen Initiative der gesetzlichen Krankenkassen zur Weiterentwicklung von Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat im Auftrag des GKV-Bündnisses für Gesundheit das inav mit der Evaluation des Projekts beauftragt. Ziel der Evaluation ist es, zu untersuchen, wie die Implementierung des Projekts in den Kommunen bzw. Settings erfolgt, u.a. hinsichtlich der Tätigkeit der VC, der Teilnahme der vulnerablen Zielgruppen an Bewegungsangeboten, förderlicher bzw. hemmender Faktoren. Außerdem wird aufgezeigt, wie durch das Projekt die vulnerablen Zielgruppen erreicht werden und inwiefern Bewegungsangebote Gesundheits- und Verhaltensänderungen anregen. Die Datenerhebung erfolgt durch qualitative und quantitative Methoden mittels eines Mixed-Methods-Ansatzes.