Projekte

Rahmenprogramm Gesundheitsforschung

Zwischenevaluation des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung der Bundesregierung

Mit dem Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung soll eine hochwertige Gesundheitsforschung in Deutschland gefördert werden. Als gemeinsames Programm des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) werden darin wichtige Förderaktivitäten koordiniert und gemeinsame Schwerpunkte verfolgt. Als operativ-ausführendes Ministerium finanziert das BMBF das Rahmenprogramm und setzt die Förderaktivitäten um.

Im Rahmen einer Zwischenevaluation wurde die inav GmbH mit der Prüfung des Rahmenprogramms beauftragt. Evaluationsziel war dabei einerseits die Prozessevaluation sowie andererseits eine frühe wirkungsevaluatorische Begutachtung, um Weiterentwicklungspotenzial und Handlungsempfehlungen für die verbleibenden vier Jahre des Rahmenprogramms zu identifizieren.

Methodik

Um die Wirkungsentfaltung der Handlungsfelder und damit verbundene Förderaktivitäten in eine Wirkungslogik zu übersetzen, wurde im Rahmen der Evaluation in Abstimmung mit dem BMBF ein Wirkungsmodell entwickelt. Um die Ziele des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung zu erreichen, stellt das BMBF finanzielle und personelle Ressourcen zur Verfügung (Input). Darunter fallen Fördermittel für die Projektförderung, Mittel zur Umsetzung unterstützender Maßnahmen (z. B. Informationsveranstaltungen) und Mittel zur Verwaltung des Förderprogramms. Mit Unterstützung der Projektträger werden spezifische Förderrichtlinien innerhalb der Handlungsfelder sowie unterstützende Maßnahmen konzipiert. Dieser finanzielle und personelle Input entfaltet seine Wirkung durch die Auszahlung der Fördermittel an die Zuwendungsempfänger und durch die Umsetzung der Förderrichtlinien in Projekten. Dieser Prozess lässt sich durch die Erhebung von Prozessindikatoren nachvollziehen und bewerten. Indikatoren für Prozessqualität sind beispielsweise die effektive und effiziente Umsetzung der Fördermaßnahmen (Vollzugs- und Maßnahmenwirtschaftlichkeit), der Grad der Erreichung der Zielgruppen oder eine ausgeglichene regionale Verteilung der Förderung. Zudem fließt die subjektive Bewertung bezüglich der Förderung im Allgemein (sowie deren Prozesse) durch die Zuwendungsempfänger in die Prozessqualität ein. Durch die Förderung werden in den Projekten Forschungsergebnisse erzielt, die auf die Handlungsfelder und Ziele des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung einzahlen (Wirkung). Das Ausmaß der Zielerreichung wird durch Wirkungsindikatoren gemessen.

Zusätzlich zu den im Wirkmodell durchgeführten Untersuchungen wurde eine Kohärenzanalyse, eine Wirtschaftlichkeitsanalyse und ein internationaler Vergleich zum Forschungs-Output vorgenommen. Es standen hierfür Daten aus dem Projektförderinformations-System (Profi-Datenbank) zur Verfügung. Es wurden insgesamt 3.872 Vorhaben in die Auswertung aufgenommen. Daneben wurden Informationen aus 86 veröffentlichten Förderrichtlinien in die Analyse einbezogen. Überdies wurde eine Online-Befragung durchgeführt, an der sich 2.100 Projektleitungen bzw. Teilprojektleitungen der geförderten Projekte beteiligten.

Ausgewählte Ergebnisse

  • Die Förderrichtlinien sind adäquat an den Zielen des Rahmenprogramms ausgerichtet.
  • Die Fördermaßnahmen erreichen die intendierten Adressaten an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
  • Das Rahmenprogramm vernetzt Forschende erfolgreich, schafft neue Arbeitsplätze, bringt Publikationen hervor, die teilweise als Open Data frei zur Verfügung gestellt werden, und trägt zur methodischen Weiterentwicklung sowie zu Ausgründungen bei.
  • Die Geförderten zeigen sich insbesondere mit der Förderung insgesamt, der Fördersumme und der Förderlaufzeit sehr zufrieden.
  • Der administrative Anteil an dem gesamten Fördervolumen ist mit 4,3 % angemessen und liegt unterhalb der bei Förderprogrammen üblicherweise angestrebten 5 %.
  • Dem Rahmenprogramm gelingt es, Förderung vorrangig dort zu platzieren, wo Projekte sonst nicht oder in geringerem Umfang hätten realisiert werden können. Insgesamt stehen die entstanden Kosten in einem guten Verhältnis zu den Outputs auf wissenschaftlicher Ebene (Anzahl der Publikationen, Patente und Innovationen) sowie auf wirtschaftlicher Ebene (geschaffene Arbeitsplätze, Anzahl Ausgründungen und neue Kooperationen).

Aus den Ergebnissen wurden konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Die Kurzfassung des Evaluationsberichts steht auf der Website des BMBF zum Download bereit.