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HaLT – Hart am Limit

In Deutschland machen Jugendliche schon früh erste Erfahrungen mit Alkohol. Neben persönlichen Gründen für das Alkoholtrinken gibt es strukturelle Bedingungen, die den Konsum Jugendlicher fördern oder zumindest begünstigen. Ein wesentlicher Faktor, der das Konsumverhalten von Jugendlichen beeinflusst, ist die Verfügbarkeit alkoholhaltiger Getränke. Alkoholkonsum kann schwerwiegende gesundheitliche und soziale Folgen haben. Trotz der positiven Gesamtentwicklung in den vergangenen Jahren, hat in Deutschland der Anteil gesundheitlich riskanten Alkoholkonsums insbesondere bei jungen Erwachsenen über 18 Jahren zugenommen.

Das Präventionsprogramm „HaLT – Hart am LimiT“ steht deutschlandweit für die qualitätsgesicherte Prävention von Alkoholmissbrauch durch Jugendliche und junge Erwachsene. Es soll den verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol fördern. Stand September 2020 existieren bundesweit 161 HaLT-Standorte in 14 Bundesländern, die unter verschiedenen organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen agieren. Um die Qualität des bundesweiten Programms zu gewährleisten, ohne jedoch die individuellen Bedürfnisse der HaLT-Standorte aus den Augen zu verlieren, hat das HaLT-Programm sein Rahmenkonzept überarbeitet. In dem neuen modularen Aufbau wurden zusätzliche Module und Präventionsmaßnahmen integriert und Aspekte des Qualitätsmanagements, der Qualitätsentwicklung und Netzwerkkoordination berücksichtigt. Außerdem wurden neue Themenfelder und Zielgruppen festgelegt, die in das HaLT-Programm aufgenommen werden sollen.

In die Evaluation des HaLT-Programms werden neben Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen zwölf und 21 Jahren auch die vor Ort intervenierenden Fachkräfte, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie die Landes- und Standortkoordinationen des Programms einbezogen. Ziel der Evaluation ist es, zu untersuchen, wie die Module, die zu den neuen Themen entwickelt wurden, in der Praxis umgesetzt werden und welche förderlichen und hemmenden Faktoren in der praktischen Umsetzung zu verzeichnen sind. Die Datenerhebung erfolgt durch qualitative und quantitative Methoden mittels eines Mixed-Methods-Ansatzes. Zusätzlich werden die Instrumente der Netzwerk- und Dokumentenanalyse verwendet.

Die begleitende Evaluation während der Implementierung der neuen Rahmenkonzeption wird durch das GKV-Bündnis für Gesundheit gefördert – einer gemeinsamen Initiative der gesetzlichen Krankenkassen zur Weiterentwicklung von Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat im Auftrag des GKV-Bündnisses für Gesundheit das inav mit der Evaluation beauftragt.

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