Projekte

Rise-uP

Im Projekt „Rücken innovative Schmerztherapie mit e-Health für unsere Patienten“ (Rise-uP) wird systematisch untersucht, wie die bislang oft wenig effektive Behandlung von Rückenschmerzen verbessert werden kann.

Für viele Menschen in Deutschland gehören Rückenschmerzen zum alltäglichen Leben; jeder fünfte gesetzlich Versicherte geht deshalb mindestens einmal im Jahr zum Arzt. Trotz der hohen Prävalenz gibt es bislang keinen zielführenden Behandlungspfad. Häufig kommt es zu Fehl- und Überversorgung.

Die Grundidee des vorliegenden Interventionskonzeptes besteht darin, die derzeit fragmentierten Strukturen bei der Behandlung von Rückenschmerzpatientinnen und -patienten aufzuheben und Behandlungspfade zu entwickeln. Das Rise-uP-Behandlungskonzept basiert auf dem frühzeitigen Einsatz eines Assessment-Tools zur Messung des Chronifizierungsrisikos (STartBack-Fragebogen), einer Telemedizin-Vernetzungssoftware (Therapienavigator) und einer Medizin-App (Kaia). Der Schwerpunkt des vorliegenden Interventionsprogramms liegt auf Patientinnen und Patienten mit akutem und subakutem Rückenschmerz.

Methodik

Rise-uP ist eine prospektive Kohortenstudie mit einer Interventionsgruppe und einer Kontrollgruppe im Sinne einer Beobachtungsstudie (Versorgungsforschungsstudie), deren Beobachtungszeitraum 18 Monate beträgt. Die Evaluation beinhaltet die Analyse von quantitativen Primärdaten aus mehreren validierten Fragebögen, sowie Sekundärdaten aus i) Routinedaten einer gesetzlichen Krankenkasse, ii) Daten aus einer Gesundheits-App und iii) Daten aus einer Telemedizin-Software.

Primärer, fallzahlrelevanter Endpunkt ist das Schmerzniveau der Patientinnen und Patienten, das mit einem Schmerzindex (Visual Analogue Scale, VAS) gemessen wird. Daneben werden die Funktionalität und die allgemeine Lebensqualität erhoben. Im Rahmen einer gesundheitsökonomischen Auswertung wird überprüft, ob eine signifikante Veränderung der gesamten Versorgungskosten besteht. Des Weiteren wird eine inkrementelle Kosteneffektivitäts-Analyse durchgeführt. Bei der inkrementellen Kosteneffektivitäts-Analyse werden die Kosten pro reduziertem Schmerzindex errechnet.

Publikation

Priebe, J.A., Haas, K.K., Moreno Sanchez, L.F., Schoefmann, K., Utpadel-Fischler, D.A., Stockert, P., Thoma, R., Schiessl, C., Kerkemeyer, L., Amelung, V.E., Jedamzik, S., Reichmann, J., Marschall, U., Toelle, T.R. (2020). Digital Treatment of Back Pain versus Standard of Care: The Cluster-Randomized Controlled Trial, Rise-uP. Journal of Pain Research 13: 1823–1838.