Projekte

RubiN

Ziel von RubiN ist die Implementierung eines Care- und Casemanagements, das geriatrische Patientinnen und Patienten unterstützt, damit diese möglichst lange in ihrer Häuslichkeit verbleiben können.

Der demografische Wandel geht mit einer wachsenden Anzahl chronisch und multimorbid erkrankter Patientinnen und Patienten einher. Insbesondere bei geriatrischen Patientinnen und Patienten treten akute und chronische (Mehrfach-)Erkrankungen gleichzeitig auf. Der Begriff Geriatrie bezieht sich demnach nicht auf die Gesamtheit älterer Menschen, sondern beschreibt einen mit höherem Lebensalter assoziierten Zustand. Hinzu kommen altersphysiologische Veränderungen, durch die die Reservekapazitäten unterschiedlicher Körperfunktionen zunehmen eingeschränkt sind und Alltagsaktivitäten nur noch unzureichend bewältigt werden können. Darüber hinaus sind die fragmentierten Strukturen und wenig vernetzten Sektoren des deutschen Gesundheitssystems nicht auf die Versorgung älterer, chronisch oder multimorbid erkrankter Patientinnen und Patienten ausgerichtet.

Im Rahmen des Projekts „RubiN – Regional ununterbrochen betreut im Netz“ wird daher eine Verbesserung der Identifikation, der Versorgungssituation und des Gesundheitszustandes geriatrischer Patienten angestrebt; insbesondere die Selbstständigkeit älterer Patientinnen und Patienten soll erhalten werden. Innerhalb akkreditierter Praxisnetze soll zu diesem Zweck ein multiprofessionelles, sektorenübergreifendes und assessmentgestütztes Fortbildungscurriculum für Angehörige von Gesundheitsberufen für das Fallmanagement geriatrischer Patientinnen und Patienten eingesetzt werden. Um gleichzeitig die Entlastung von Hausarztpraxen in der Versorgung geriatrischer Patientinnen und Patienten zu ermöglichen, soll außerdem die rechtssichere Delegation in Versorgungsnetzwerken durch die Entwicklung und Einführung allgemeiner Struktur- und Prozessanforderungen gewährleistet werden.

Methodik

Die Evaluation des Projektes erfolgt auf drei Ebenen: Zum einen wird eine quantitative Evaluation mit Primärdaten durchgeführt. Die Erhebung erfolgt mittels standardisierter Messinstrumente. Primärer patientenbezogener Endpunkt ist hierbei die Fähigkeit zur Bewältigung von Alltagstätigkeiten nach zwölf Monaten, gemessen mit dem Barthel-Index. Des Weiteren wird eine formative Prozessevaluation durchgeführt, in der die Aspekte Akzeptanz, Machbarkeit und Umsetzung der Intervention untersucht werden. Hierbei werden sowohl qualitative als auch quantitative Erhebungsmethoden eingesetzt. Außerdem wird eine gesundheitsökonomische Evaluation durchgeführt. Das Design der Evaluation ist prospektiv kontrolliert.