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Vergleich der Nutzenbewertungen der CDK 4/6-Inhibitoren

CDK 4/6-Inhibitoren stellen eine relativ neue Wirkstoffgruppe zur Behandlung des metastasierten Brustkrebs dar. Im November 2016 erfolgte der Markteintritt des ersten Vertreters dieser Gruppe. Nachfolgend wurden mit Ribociclib und Abemaciclib zwei weitere CDK 4/6-Inhibitoren zugelassen. Sämtliche Vertreter der neuen Wirkstoffklasse wurden zwischenzeitlich der Nutzenbewertung unterzogen. Im Ergebnis wurde für keines der Präparate ein Zusatznutzen anerkannt. Zugleich ist erkennbar, dass bei der Bewertung recht unterschiedliche Maßstäbe angelegt wurden.

Ausgehend von der aktuellsten Nutzenbewertung wurde eine vergleichende Darstellung der Verfahren vorgenommen.

Ergebnisse

Es zeigte sich, dass das IQWiG bei der Bewertung der einzelnen Wirkstoffe auffallend unterschiedlich vorging. Auch der G-BA zeigt bei den Bewertungen Inkonsistenzen. So werden z.B. Verzerrungen, die die Interpretation eines Studienergebnisses womöglich erschweren, auffallend unterschiedlich bewertet. Während ein deutlicher Effekt im Gesamtüberleben aufgrund denkbarer Verzerrungen negiert wird, werden vermehrte unerwünschte Ereignisse trotz erheblicher Bedenken bzgl. der Aussagekraft in der Bewertung berücksichtigt.

Auch die kritische Bewertung von Surrogatparametern scheint sich auf Endpunkte zu konzentrieren, die den Nutzen eines Wirkstoffs aufzeigen könnten. Bei unerwünschten Ereignissen ist keine Auseinandersetzung mit dieser Thematik erkennbar. Eine bedeutsame Argumentationslinie des G-BA bei der vorgenommenen Saldierung von Vorteilen der CDK 4/6-Inhibitoren mit vermehrten unerwünschten Ereignissen stützt sich stark auf asymptomatische Neutropenien – einen Endpunkt von zumindest fraglicher Patientenrelevanz.