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Echt unersetzlich – Beratung für pflegende Jugendliche

Schätzungsweise rund sechs Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland unterstützen ihre Angehörigen in der Pflege eines Familienmitglieds bzw. übernehmen selbst Pflegeverantwortung. Das entspricht ungefähr zwei Heranwachsenden pro Schulklasse.

Nicht selten wird diese Unterstützungs- oder Pflegeverantwortung durch die Heranwachsenden als belastend empfunden. Dies kann sich längerfristig negativ auf die körperliche und psychische Gesundheit der Betroffenen auswirken und u.a. auch ihre Bildungschancen oder ihr Sozialleben negativ beeinträchtigen.

Um diese negativen Auswirkungen zu vermeiden und Chancengleichheit gegenüber Gleichaltrigen ohne Pflegeverantwortung anzustreben, verfolgt das Projekt „Echt unersetzlich“ das Ziel, Jugendlichen und jungen Erwachsene zwischen 13 und 25 Jahren ein niedrigschwelliges Beratungsangebot zur Verfügung zu stellen. Die Beratung erfolgt kostenlos und kann nach Wunsch über das Internet, das Telefon oder auch vor Ort in der Beratungsstelle in Anspruch genommen werden. Dabei sollen die Heranwachsenden durch praktische und psychosoziale Beratung in ihrem Alltag und ihrer Lebenssituation unterstützt werden.

„Echt unersetzlich“ ist eine Initiative der Beratungsstelle „Pflege in Not“ im Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte e.V.. Die Evaluation wird durch das GKV-Bündnis für Gesundheit gefördert – einer gemeinsamen Initiative der gesetzlichen Krankenkassen zur Weiterentwicklung von Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat im Auftrag des GKV-Bündnisses für Gesundheit das inav mit der Evaluation des Projekts beauftragt. Hauptziel ist die Evaluation der von „Echt unersetzlich“ angebotenen Schulungen für Fachkräfte sowie die Umsetzung der Beratungsleistungen.

Zur Messung werden im Sinne eines Mixed-Methods-Ansatzes sowohl qualitative als auch quantitative Erhebungsmethoden eingesetzt. Der Fokus der Evaluation liegt verstärkt auf der Prozess- und Ergebnisevaluation. Hierbei werden u.a. Fachkräfteschulungen evaluativ begleitet und diese hinsichtlich ihrer Durchführung sowie mit Blick auf bestehende Hindernisse für die praktische Umsetzung der Schulungsinhalte untersucht. Außerdem findet die Sichtweise derjenigen, die die Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen, in der Evaluation Berücksichtigung. Dabei werden neben Beratungsleistungen auch Veränderungen auf individueller Ebene betrachtet. Darüber hinaus wird die Reichweite des Projekts im Zusammenhang mit der Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit analysiert.

Foto: freepik | Yanalya